Kindertraumschiff - Kapitän Gerhard Eilers geht von Bord 22.06.2016
Insel Juist | Landkreis: Ostfriesland
Ende des Jahres wird der Kindertraumschiff-Kapitän Gerhard Eilers in den Ruhestand gehen

Kindertraumschiff - Kapitän Gerhard Eilers geht von Bord

Ende des Jahres wird der Kindertraumschiff-Kapitän in den Ruhestand gehen

Vielen tausenden Nordseeurlaubern ist der 76-jährige Kapitän Gerhard Eilers bestens bekannt. Besonders Kinder versetzt er in pure Begeisterung, wenn er mit seinem Ausflugsschiff "Wappen von Juist" das Naturwunder der Seehundsbänke ansteuert. Ende des Jahres wird nun der Kindertraumschiff-Kapitän in den Ruhestand gehen. Das sorgt auf der Nordseeinsel Juist, wo das Ausflugsschiff beheimatet ist, für viel Wehmut. Schon seit 1969 ist Gerhard Eilers mit seiner "Wappen von Juist" auf Tour, um den Urlaubern die Schönheiten des Naturparks Ostfriesischen Wattenmeers vor Augen zu führen. Den Seehunden ist zwischenzeitlich das Motoren- und Schraubengeräusch des Schiffes wohlbekannt. Sie fürchten sich nicht und flüchten auch nicht ins Wasser, auch wenn Kapitän Gerhard Eilers seinen Pott bis auf zehn Meter an das Domizil der Seehunds- und Robbenfamilien heran bugsiert. Für ihn, so sagt er, ist dies die schönste Tour. Es mache Freude, vor allen den Kindern in freier und intakter Natur das zu zeigen, was sie allenfalls in Zoos sehen. Die Population und der Bestand der Seehunde und Robben hat sich in den letzten 20 Jahren stark erholt. Zuvor bestand die Befürchtung, dass diese Tierwelt an der Nordseeküste vom Aussterben bedroht sein könnte. Kapitän Gerhard Eilers kann nun seinen Fahrgästen ganze Seehunds-Kolonien zeigen und erklären. Sein Schiff mutet im Kontrast zu den großen und modernen Fähren im Hafen von Juist nostalgisch an. Doch das macht den besonderen Reiz der Ausflugsfahrten mit der betagten "Wappen von Juist" aus, auf der schon Generationen von Urlaubern unterwegs waren. Wie es nun weitergeht mit dem kleinen Dampfer, wenn Kapitän Eilers zum Jahresende zum letzten Mal die Luken dicht macht und mit dem Fahhrad und vorbei an den Pferdekutschen auf der autofreien Insel endgültig nach Hause radelt, ist noch unklar. Viele leuchtende Kinderaugen werden ihm in Erinnerung bleiben. Und hunderte Seehunde werden seine vertraute Lautsprecherstimme vermissen.
 

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